Vom 22. bis zum 30. April ist „Stoffwindelwoche“. In dieser Woche gibt es bei vielen Stoffwindelanbietern Rabatte und Sonderangebote, Gutscheine und Goodies. Im Internet gibt es in dieser Zeit vermehrt Informationen und Gewinnspiele zum Thema Stoffwindeln.
Moderne Stoffwindeln weichen deutlich von den alten Tüchern und Plastikhosen ab. Hübsch, weich und praktikabel sind sie allemal. Mit einem vielfältigen Angebot, damit es für jede Familie passt. Einweichen und Auskochen adé! Einfach in die Waschmaschine geben und fertig.
Vorteile der Stoffwindeln:
1. Müllvermeidung: 24 Stoffwindeln reichen für bis zu drei Kinder und sparen pro Kind eine Tonne (1000 kg) Abfall, die beim Wickeln mit Wegwerfwindeln zustande kommen.
2. Stoffwindeln sind 500€ bis 800€ günstiger als Einwegwindeln und haben obendrein einen guten Wiederverkaufswert.
3. Die Gesundheit! Stoffwindeln enthalten keine hautbelastenden Superabsorber oder Lotionen. Sie bestehen aus atmungsaktiven Funktionsstoffen und Naturfasern.
4. Oft werden Kinder mit Stoffwindeln schneller trocken, weil sie sich der Nässe bewusst sind. In Kombination mit Abhalten geht es sogar noch schneller.
5. Unzählige hübsche Designs für mehr Spaß beim Wickeln.
6. Keine schweren, großen Windelpackungen aus dem Supermarkt nach Hause tragen und immer Windeln im Haus!
Die politische Dimension der Stoffwindel
Die Stoffwindelwoche hat internationale Wurzeln. Im angelsächsischen Raum hat es schon vor Jahren als Real Nappy Week angefangen.
Länder wie Großbritannien und die USA kämpfen seit jeher mit Tonnen an Windelmüll, die dort nicht verbrannt werden, sondern auf Mülldeponien landen. Wegwerfwindeln brauchen geschätzt 500 Jahre zum Verrotten…
Die neueste Lifetime Assessment Studie zeigt, dass Stoffwindeln trotz Waschen und Trocknen schon beim ersten Kind immer noch 25% weniger CO2-Ausstoß verursachen als Wegwerfwindeln. Sobald sie für ein weiteres Kind verwendet werden, schneiden sie noch besser ab.
Nun ist die Müllverwertung in Deutschland schon weiter fortgeschritten. Auch wenn Fäkalien laut Gesetz nicht im Müll entsorgt werden sollen, verbrennt jede Kommune trotzdem alle Baby- und Erwachsenenwindeln in den Müllverbrennungsanlagen. Dort können sie die entstandene Hitze zwar verwerten, und Filter schränken die Abgase ein. Ein Rest an giftigen Schlacken bleibt dennoch immer übrig und wird in Bergwerken gelagert – für die Ewigkeit.
Ja, der Anteil der Verbrennungsschlacken, der aus den Wegwerfwindeln entsteht, ist giftig, denn die meisten Wegwerfwindeln enthalten Klebstoffe, Kunststoffe und Superabsorber. Für die empfindliche Babyhaut bedeuten diese keine Wohltat. Auch hier schneiden Stoffwindeln ohne Lotionen und Superabsorber besser ab.
Übrigens: das Gegenargument mit dem Wasserverbrauch beim Waschen hält beim genauer Hinschauen nicht: Das Abwasser aus den Haushalten wird wieder aufbereitet und macht Teil aus eines ewigen Kreislaufs. Die Unmenge an Gießwasser, die für den Anbau der Rohstoffe für Wegwerfwindeln benötigt wird, nicht.