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Schwimmen lernen vor den Ferien

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In der Woche vom 15. bis 19. Juli findet in zahlreichen Orten in Bayern die von der Wasserwacht-Bayern ins Leben gerufene Schulschwimmwoche statt. Die Kinder der teilnehmenden 4. Klassen erhalten täglich Schwimmunterricht, um am Ende mit dem Deutschen Jugendschwimmabzeichen Bronze stolz und sicher in die Sommerferien zu starten. Anmeldeschluss für die Ortsgruppen, die mit den Schulen vor Ort in direktem Austausch sind, ist der 28. Juni.

Die Bürgermeister der teilnehmenden Kommunen sind den Ehrenamtlichen der Wasserwacht eine große organisatorische Hilfe. Sie stellen Schwimmbäder zur Verfügung oder unterstützen die Aktion finanziell. Einer von ihnen ist Johannes Schalwig, der Erste Bürgermeister von Markt Heroldsberg. Dort ist die Woche für mindestens 100 Kinder gesichert. Für ihn ist das Projekt ein „Muss, denn Kinder müssen sicher schwimmen können“.

Auch in anderen Orten laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Bei der Ortsgruppe Himmelkron im Landkreis Kulmbach sind beispielsweise über 60 Kinder aus zwei Grundschulen für die Schulschwimmwoche angemeldet, auch in den weiteren Ortsgruppen im Landkreis sind zahlreiche Schulen mit dabei. Manchmal ist eine gewissen Flexibilität gefragt – wie in Neunkirchen am Brand, Lkrs. Forchheim. Hier findet der Unterricht aus organisatorischen Gründen schon in der ersten Juliwoche statt, „kein Problem“ für Marianne Ascher-Mehl, Bezirksausbilderin der Wasserwacht-Bayern in Ober- und Mittelfranken. In Geisenhausen im Landkreis Landshut stemmt die Ortsgruppenvorsitzende Helga Hundhammer die Aktion gemeinsam mit Schule und Schwimmbad – denn die Mitglieder ihrer Ortsgruppe sind fast nur Kinder und Jugendliche.

Mithilfe von „Bayern schwimmt“ soll die Schwimmfähigkeit der Schulkinder weiter verbessert werden. Thomas Huber, MdL, Vorsitzender der Wasserwacht- Bayern: „Die Wasserwacht-Bayern leistet jährlich rund 7.000 Einsätze. Über 10.000 Kinder und Jugendliche lernen bei der Wasserwacht jedes Jahr Schwimmen. Mit „Bayern schwimmt“ wollen wir noch mehr Kinder bayernweit erreichen. 73 Kreiswasserwachten stehen mit zahlreichen Ortsgruppen und ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen bereit.“

Ilse Aigner, MdL, Präsidentin des Bayerischen Landtages, hat die Schirmherrschaft für das Projekt der Wasserwacht-Bayern „Bayern schwimmt“ übernommen. Gemeinsam mit Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo und dem Landesvorsitzenden der Wasserwacht Bayern Thomas Huber, MdL, erläuterte sie am 5. Juni bei einem Pressegespräch in München Motive und Ziele der Aktion. „Schwimmen macht Spaß, ist gesund und lebensnotwendig!“, betonte die Landtagspräsidentin und appellierte zugleich an die Eltern, gemeinsam mit den Kindern schwimmen zu gehen.

„Schwimmen ist ein beliebter Sport und kann sogar Leben retten“, sagt Kultusminister Piazolo. „Daher ist es mir ein großes Anliegen, unsere Kinder frühzeitig fit fürs Wasser zu machen und ihnen Wassersicherheit zu vermitteln. Die Wasserwacht-Bayern mit ihrer Initiative „Bayern schwimmt“ wie auch die Schulen Bayerns leisten einen wichtigen Beitrag zu dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, die uns allen am Herzen liegt! Eltern, Schulen, Wasserrettungsorganisationen und Schwimmvereine müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, damit unsere Kinder zu geübten Schwimmern werden.“

Das Motto: Bayern schwimmt 2019: Sommer, Sonne, sicher schwimmen

Schwimmen zu können ist der beste Schutz vor dem Ertrinken. Das Abzeichen Bronze bescheinigt den Kindern „Schwimmfähigkeit“, d.h., sie können sich damit mindestens 15 Minuten sicher über Wasser halten. Der tägliche Unterricht von 1,5 Stunden pro Klasse, ist ein Wechsel aus Theorie und Praxis. Dazu zählen Baderegeln, Wasserrettung und zu 70 Prozent das Trainieren.

Das Unternehmen BECO unterstützt die Aktion mit Schwimmbekleidung für Kinder aus einkommensschwachen Familien. Weitere Hilfe kommt von der Profischwimmerin Alexandra Wenk und dem Kinder-TV-Moderator Tobias Krell, alias Checker Tobi.

Thomas Huber: „Die Kinder sollen als sichere Schwimmer in die Sommerferien starten.“

DieWasserwachtBayern
Seit 135 Jahren sorgt die Wasserwacht des Roten Kreuzes für Sicherheit am und im Wasser. Mit rund 130.000 Mitgliedern, davon 70.000 Aktiven, ist die Wasserwacht Bayern der größte Landesverband und zugleich größte Wasserrettungsorganisation im Freistaat. In Bayern gibt es 556 Ortsgruppen, über 623 Wasserrettungsstationen, 256 Schnelleinsatzgruppen sowie fünf Wasserrettungszüge für den Katastrophenfall. Neben der Wasserrettung ist die Prävention des Ertrinkungstods die zentrale Aufgabe der Wasserwacht. Diese erfüllt die Wasserwacht durch Wassergewöhnungskurse für Kleinkinder, Schwimmkurse für Kinder- und Jugendliche, die Ausbildung zum Rettungsschwimmer und zum Wasserretter sowie die fachspezifischen Ausbildungen im Rettungstauchen, Bootsführen oder für Führungs­aufgaben. In zahlreichen Bädern und an vielen Binnen- und Fließgewässern sorgt die Wasserwacht für Sicherheit. In einigen Bundesländern, auch in Bayern, ist die Wasserwacht Teil des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes und stellt mit den Schnelleinsatzgruppen Fachleute für Rettungen am und im Wasser. Zu den Aufgaben gehört auch der Gewässer-, Natur- und Umweltschutz.