Krise als Chance zu persönlichem Wachstum

von:

»Die Corona-Krise ist ein Trainingslager zur Dichteüberwindung. Sie fordert unsere Konfliktfähigkeit in besonderem Maße. Sie zeigt uns aber auch, dass das Leben beginnt, wenn die Komfortzone endet. Denn alle unsere Talente verdanken wir Grenzsituationen, Krisen, Konflikten – es sind Chancen für persönliches Wachstum.« Das behauptet Reinhard K. Sprenger in seinem Buch „Magie des Konflikts.“

Coronavirus, Ausnahmezustand, Hausarrest. Der ritualisierte Alltag ist gestoppt, Üblichkeit unterbrochen. Eingesperrt in den eigenen vier Wänden müssen wir nun mit einer Situation fertig werden, die für alle neu ist. Für Paare, die plötzlich 24/7 füreinander Zeit haben – man kann auch sagen: aufeinander hängen. Für Arbeitnehmer, denen Homeoffice nicht mehr ausnahmsweise erlaubt ist, sondern vorgeschrieben. Für Kinder, die nicht zur Schule gehen, ihre Freunde kaum sehen und unterhalten werden wollen. Für Väter und Mütter, die nicht mehr vom Terminkäfig gefangen sind, sondern von der eigenen Familie. Und die plötzlich rund um die Uhr als Heimarbeiter, Hauslehrer und Kinderbetreuer arbeiten. Das alles nicht freiwillig, sondern erzwungen. Hinzukommen wirtschaftliche Sorgen. Ein solcher Dichtestress ist Nährboden für Konflikte. Wie können Sie als Familie diesen Stresstest bestehen? Wie können Sie Zusammenhalt schaffen unter diesen Bedingungen? Wie können Sie unnötige Konflikte vermeiden und unvermeidbare Konflikte besser handhaben?

Reinhard K. Sprenger, Autor und Managementberater, zeigt in seinem neuen Buch »Magie des Konflikts. Warum ihn jeder braucht und wie er uns weiterbringt«, wie wir im Konfliktfall angemessen agieren, was zu tun und was zu lassen ist:

Vermeiden Sie unnötige Konflikte

• Nichts ist so entlastend wie Routine und Rituale. Schaffen Sie so schnell wie möglich eine klare Tagesstruktur.
• Formulieren Sie Ihre Erwartungen und Bedürfnisse frühzeitig. Treffen Sie klare Vereinbarungen, wer wofür zuständig ist.
• Entwickeln Sie Großzügigkeit, vor allem bei Kleinigkeiten. Verkneifen Sie sich Nörgeleien und Mäkeleien. Entwickeln Sie mehr Toleranz als üblich.
• Anstand durch Abstand. Zusammenhalt schaffen Sie nur durch das Hin und Her von Nähe und Distanz. Sorgen Sie wechselseitig für temporäre Fluchtmöglichkeiten.

Verhandeln Sie nötige Konflikte

• Ein Konflikt lässt sich nicht lösen, nur besser handhaben. Es geht vor allem darum, die Eskalation zu verhindern.
• Sprechen Sie über Ihre Bedürfnisse; bewerten Sie nicht das Verhalten anderer. Bleiben Sie beim „Ich …“, vermeiden Sie das „Du .. !“.
• Beschränken Sie sich auf das Beobachtbare, das, was zwischen den Beteiligten geschieht. Kritisieren Sie nicht eine Person als Ganzes.
• Bleiben Sie beharrlich bei einer konkreten Situation, verallgemeinern Sie nicht. Vermeiden Sie Worte wie „immer“, „nie“, „typisch“. Auch das unpersönliche „man“ ist wenig hilfreich.
• Präsentieren Sie keinen alten Ärger! Werfen Sie Ihre Zornsparbücher weg, die kann jetzt niemand brauchen.