IHK-Projekt „Chancenreich“: Optimierte Frühförderung für erfolgreiche Bildungs- und Berufskarrieren

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Kinder, bei denen bei der Einschulungsuntersuchung ein intensiver Sprachförderbedarf festgestellt wird, sind bereits zu Beginn ihrer Schullaufbahn benachteiligt. „Mit dem Projekt ‚Chancenreich‘ wollen wir in Zusammenarbeit mit der in Sachen Frühförderung sehr aktiven Stadt Ehingen ermitteln, wie wir diesen Kindern noch besser nachhaltig und dauerhaft gerechte Chancen eröffnen können“, erläutert IHK-Präsident Dr. Jan Stefan Roell.

Viele Kinder sind bereits zu Beginn ihrer Schullaufbahn benachteiligt, zum Beispiel aufgrund ihrer Herkunft oder der sozialen und wirtschaftlichen Situation ihrer Familien. Werden die sprachlichen Defizite nicht bis zum Eintritt in die Schule beseitigt, können diese Kinder dem Schulunterricht nicht im notwendigen Umfang folgen. Dies führt schlussendlich dazu, dass diese Kinder nicht die Bildungsergebnisse erreichen, die ihren kognitiven Fähigkeiten entsprechen; Nachteile in der beruflichen Karriere sind vorprogrammiert.

„Die Chancen von Kindern und Jugendlichen auf Bildung und Teilhabe sind ungleich verteilt. Nach wie vor hängt ihr Erfolg im Bildungssystem sehr stark von der familiären Herkunft ab. Die Potenziale, die in der frühkindlichen Bildung liegen, wollen wir in Ehingen zum Wohl der Kinder noch stärker nutzen“, ergänzt Sebastian Wolf, Bürgermeister der Stadt Ehingen.

Das im vergangenen Jahr konzipierte Projekt „Chancenreich“ startet beginnend mit einer Ausgangserhebung fokussiert auf drei Schwerpunkte nun in die operative Phase: Analysiert werden die Qualitätsentwicklung in der sprachlichen Bildung, Elternkooperation und Elternbildung sowie die Zusammenarbeit von Kindertagesstätten und Grundschulen.

Die Ergebnisse der Ausgangserhebung sollen zeigen, welche Förderinstrumente wirksam sind, um im Verlauf des Projektes Ansatzpunkte zu entwickeln, wie diese Maßnahmen gegebenenfalls noch zielgruppenorientierter und passgenauer weiterentwickelt werden können. Diese können dann nicht nur in Ehingen, sondern als Best-Practice auch überregional wirksam implementiert werden.  

Im über die IHK Ulm finanzierten Projekt „Chancenreich“ wirken mit: die Stadt Ehingen mit verschiedenen Schulen und Kindertagesstätten, das Staatliche Schulamt Biberach, das Deutsche Jugendinstitut e. V., das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), die Otto-Friedrich-Universität Bamberg, die Pädagogische Hochschule Weingarten. Die Ausgangserhebung wird von der pädquis Stiftung Berlin in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Qualitätsforschung und Monitoring in der Kinder- und Jugendhilfe (ZQM) der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd bis Juni 2023 durchgeführt.

„Ich freue mich, dass alle maßgeblichen lokalen Akteure – allen voran die Stadt Ehingen – im Projekt aktiv mitwirken. Zusätzlich wird das Projekt durch einen Projektbeirat wissenschaftlich begleitet und unterstützt. So können wir auf eine fundierte wissenschaftliche Expertise zurückgreifen“, betont Roell.