Mit großer Mehrheit ist das Europäische Parlament in seiner Sitzung am 7. Juli den sogenannten „Energydrinks“ energisch entgegen getreten: Anders als zunächst von der EU-Kommission geplant, forderten die Europaabgeordneten ein Verbot irreführender Werbesprüche und Angaben sowie Überlegungen hin zu einem Verkaufsverbot der gesundheitsschädlichen Softdrinks an Jugendliche unter 16. Arne Gericke, Europaabgeordneter der Familien-Partei, ist zufrieden: „Wir greifen damit die Warnungen von Medizinern, Eltern, Lehrkräften und Verbraucherschützern auf, die unisono vor den Folgen übermäßigen Konsums der stark koffeinhaltigen Wachmacher warnen.“ Wichtig sei es, „gerade Kinder in der Wachstumsphase vor solchen Gefahren zu schützen. Ich bin für ein Verkaufsverbot an Jugendliche – und das geht nur europaweit.“
Das Europaparlament widme sich damit einem Thema, „das die Bundesregierung und CSU-Ernährungsminister Christian Schmidt seit Jahren verzögern – mir scheint, Berlin ist da zu schnell vor den ‚beflügelten Lobbyisten‘ eingeknickt.“ Einzig und allein auf eine „Informationskampagne gegen Energydrinks“ habe man sich verständigt – „und nicht einmal die ist inzwischen umgesetzt.“ Zudem bezweifelt Gericke deren Wirkung: „Wie soll eine staatliche Kampagne gegen einen Markt ankämpfen, dessen führende Anbieter millionenfach Großplakate kleben, Veranstaltungen präsentieren und selbst eigene Fußballmannschaften finanziert. Werbeetats von mehr als einer Milliarde Euro kann man nur gesetzlich begegnen – nicht mit bunten Plakaten!“
Auch die EU-Kommission, so Gericke, „hat diesen Aspekt bislang vollkommen verkannt: Statt Energydrinks zu verbieten, wollte sie künftig gesundheitsbezogene Angaben auf koffeinhaltigen Getränken erlauben. Und wir können uns sicher sein: Diese würden nicht auf Kaffeetassen oder Teebeutel gedruckt – nein, sie fänden sich vor allem auf den Dosen und Plakaten der Energydrinks wieder. Das ist kompletter Irrsinn – das gilt es zu vermeiden!“
Gericke hofft nun auf einen zügigen Vorschlag der Kommission: Der Appell ist klar – der bisherige Vorschlag muss vom Tisch, die Kehrtwende in Sinne der Gesundheit unserer Kinder ist zu vollziehen: Stutzen wir den Energydrinks die Flügel“, sagt der Europaabgeordnete und beruft sich unter anderem auf die Rückmeldungen besorgter Eltern: „Sie sehen am besten, was diese Dosendrinks in hoher Dosierung bei ihren Kindern verursachen. Sie sind besorgt – und diese Sorgen müssen wir ernst nehmen.“
Foto: Kein Freund von Energydrinks: Arne Gericke, Europaabgeordneter der Familien-Partei, kann sich auch ein Verkaufsverbot an Jugendliche vorstellen.