Da wir nicht nur weiße T-Shirts tragen wollen, wird fast jedes Kleidungsstück, oft unter schlechten Umständen, gefärbt (siehe „Hintergrund“).
Allerdings kann man das auch super zu Hause machen. Wenn Ihr ein altes weißes T-Shirt, eine Tasche o.ä. habt, das euch so vielleicht zu langweilig zum Tragen ist, könnt ihr dieses super ,,upcyclen“. Damit rettet ihr dann nicht nur ein altes Kleidungsstück vor der Mülldeponie, sondern macht ein neues, schonend gefärbtes Unikat daraus.
Das braucht Ihr:
- Textilstück aus Baumwolle (z.B: T-Shirts, Taschen, Socken etc.)
- 1 Liter Essig
- 3 Liter Wasser
- Kochtopf und Herdplatte
- Gummis oder Paketschnur
- Eimer
- Naturmaterialen (z.B: Schwarztee, Kurkumapulver (aufgelöst in Wasser), Rote Beete Saft, Kirschsaft oder Sud aus einem Rotkohl)
- Wäscheleine
Anleitung
- Wasser und Essig in einem Topf zum kochen bringen.
- Das Textilstück darin 30-45 Minuten köcheln lassen.
- Währenddessen kann man die Färbematerialien schon mal im Eimer verteilen.
- Anschließend wird es im Waschbecken gut ausgewaschen (es sollte nicht mehr stark nach Essig riechen).
- Wenn ihr es in die Farben einlegt sollte es nicht mehr tropfend nass sein, also am besten nochmal kurz auf die Wäscheleine hängen.
- Mit Gummis oder einer dicken Schnur kann man vom Kleidungsstück ,,Türmchen“ abbinden (siehe Bilder), das ergibt dann die typischen Batik Ringe.
- Oder man setzt die Finger in der Mitte an und dreht es zu einer Schnecke ein.
- Alternativ könnt ihr das Kleidungsstück auch ohne System verknoten oder zusammenbinden, so dass am Ende ein kleines Päckchen entsteht.
- Jetzt werden die kleinen Pakete in die Eimer eingelegt, achtet darauf, dass sie ganz mit der Farbe bedeckt sind. Dort sollten sie jetzt mindestens eine Stunde, besser noch länger, liegen.
- Danach werden sie ausgewrungen, die Gummis entfernt und dann zum Trocknen aufgehängt.
- Wenn die Farbe eingetrocknet ist, kann man die Textilien das erste Mal in die Waschmaschine geben, dabei sollten sie allerdings nicht mit anderen Kleidungsstücken gemischt werden, da sie abfärben können. Manche Farben können sich durch den Waschvorgang auch verändern, das Ergebnis ist also auch immer eine kleine Überraschung.
Hintergrund: ,,Kleidung als Wegwerfware“
Durch die Corona Pandemie hatten viele Leute Zeit, um daheim einmal richtig auszusortieren. Besonders der Kleiderschrank wurde dabei in Angriff genommen. Aber auch ohne Pandemie sortieren die Deutschen gerne ihre Kleidung aus und tauschen sie gegen neue. In den meisten Fällen werden dabei nicht nur kaputte Textilien aussortiert, sondern auch viele Kleidungsstücke, die nicht mehr gefallen oder langweilig geworden sind. Nach Angaben der Zeitung „Tagesspiegel“ wirft jeder Deutsche jährlich rund 4,7 kg weg. Davon werden nur knapp 500 g recycelt. Meistens werden die alten T-Shirts dann aber nicht wieder zu Kleidung verarbeitet, sondern zu Putzlappen und Dämmstoffen.
Solche Verarbeitungen, bei denen aus etwas Hochwertigem dann ein weniger hochwertiges Produkt wird, nennt man ,,Downcycling“. Das Gegenteil dazu wäre das ,,Upcycling“. Dabei wird aus einem vielleicht schon alten, abgenutzten Gegenstand ein neuer, verwendbarer Gegenstand gemacht.
Der Großteil unserer Kleidung ist billig produziert von Arbeiter*innen in asiatischen Ländern. Für diese Arbeit wird oft nur ein Hungerlohn bezahlt, und die Arbeiter*innen haben keinen Schutz am Arbeitsplatz. Gerade der Prozess des Färbens von Kleidungsstücken ist besonders gefährlich. Dabei kommen die Arbeiter*innen teilweise mit krebserregenden, hormonell wirkenden oder anderweitig giftigen Chemikalien in Kontakt.
Dieser Artikel ist ein Beitrag vom Bildungszentrum Roggenburg und Walderlebniszentrum Roggenburg und gehört zu einer Reihe zum Thema ,,Ressourcenschutz“.
Er wurde verfasst von Theresa Kober, Amelie Budai und Valentin Ruppert (Teilnehmer/innen des freiwilligen ökologischen Jahres 2020/21)
Informationen zum Bildungszentrum (kloster-roggenburg.de)