Landrat Freudenberger verspricht: Schulen sollen mit bester Ausstattung die Digitalisierung meistern
Rund 3 Millionen Euro hat der Landkreis Neu-Ulm seit 2011 in die digitale Ausstattung seiner Schulen investiert. Daran anknüpfend sollen in den nächsten Jahren zusätzliche passgenaue Investitionen folgen. „Wir wollen unsere Schulen bestmöglich bei der Digitalisierung unterstützen und dabei unserem hohen Anspruch als erste Bildungsregion in Bayern weiter gerecht werden.“ Das versicherte Landrat Thorsten Freudenberger bei einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch im Landratsamt mit den Schulleitern und IT-Systembetreuern aller Realschulen, Gymnasien, beruflichen Schulen und Förderschulen im Landkreis Neu-Ulm.
Im Hinblick auf den Kreishaushalt 2019 werden die Schulleitungen bis Herbst dieses Jahres ihre Bedarfslisten zusammenstellen und mit Kreiskämmerer Mario Kraft, Martin Geiselhart (IT-Systembetreuer für die kreiseigenen Schulen) und Heiko Schleifer (Fachbereichsleiter Schulen im Landratsamt) abstimmen. Der Landkreis verfolgt dabei folgende Ziele:
- Optimale, zukunftsgerichtete digitale Ausstattung,
- Ausbau der schulischen IT-Infrastruktur (Gebäudeleittechnik, W-LAN, Glasfaser-Breitband, Datensicherheit),
- Sicherstellung der IT-Systembetreuung,
- Unterstützung bei der Umsetzung der Medienkonzepte.
Jede Schule muss ein Medienkonzept vorweisen, um Fördermittel für die Digitalisierung vom Freistaat zu erhalten. Im Rahmen des „Masterplans Bayern Digital II“, der ein Gesamtvolumen von 3 Milliarden Euro aufweist, werden die Erstausstattung mit IT-Software und schuleigenen Endgeräten, W-LAN und Glasfaseranschlüsse bezuschusst.
Was die Co-Finanzierung – insbesondere der Endgeräte wie Laptop oder Tablet – angeht, wurden bei dem Meinungsforum von Schulen und Kreisverwaltung im Landratsamt mehrere Modelle diskutiert:
Einen Geräte-Grundstock könnte der Landkreis für die Schulen kaufen. Diese Hardware würde vom Freistaat bezuschusst.
Ausführlich wurde über ergänzende Leasing-Modelle gesprochen („Rented device“). Als Vorteile wurden genannt, dass die geleasten markengleichen Geräte untereinander kompatibel und auch leichter mit der umgebenen IT-Infrastruktur (zum Beispiel: Datenaustausch über eine Cloud, Drucker, Server) in Einklang zu bringen wären.
Unter der Fachbezeichnung „Bring your own device“ läuft die mögliche Lösung, dass die Mädchen und Buben eigene Geräte, die in der Familie bereits vorhanden sind, zum Unterricht mitbringen. Wegen der vielen verschiedenen Marken könnte es dabei aber Probleme mit der Kompatibilität geben.
Dr. Ansgar Batzner, IT-affiner Direktor des Staatlichen Schulamts Neu-Ulm, machte klar: Es gehe nicht darum, traditionelle Lerninhalte zu ersetzen. Vielmehr sollen die Schülerinnen und Schüler sowie auch die Lehrerinnen und Lehrer zusätzlich befähigt werden, eine neue, zukunftsweisende Kulturtechnik gekonnt anzuwenden.
Außerdem legt Batzner großen Wert darauf, dass es „keinen Bruch“ in der Digitalbildung und -erziehung beim Übergang von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen geben dürfe. Die „digitalen Klassenzimmer“ in den verschiedenen Schularten müssten bei der Ausstattung und der Lehre untereinander „anschlussfähig“ sein.
Digitale Medien verbessern allerdings das Lernen nicht von alleine. Wenn deren Anwendung aber mit aktivierendem und anleitendem Unterricht verknüpft wird, lassen sich weit bessere Lerneffekte erzielen als bei sogenannten Stand-alone-Lösungen (nur Anwendung des digitalen Endgeräts oder rein analoger Unterricht). Das zeigen laut Batzner viele Studien. Außerdem sagt die Bildungsforschung voraus: Die Digitalisierung in den Klassenzimmern wird im 21. Jahrhundert weiter voranschreiten.