Mit einem Punkt Rückstand werden drei Ulmer Schülerforschungszentrum (SFZ)-Schüler Vize-Physik-Meister und Anwärter für das Physik-Nationalteam
Für zwei Schülerinnen und einen Schüler vom Schülerforschungszentrum (SFZ) Ulm war das vergangene Faschingswochenende zwar nicht mit Umzug und Pappnase verbunden, dafür aber mit Medaillen, Ehrungen und der Aufnahme in die Auswahl der Deutschen Physik-Nationalmannschaft.
Sina Hartung vom St. Hildegart-Gymnasium im Ulm, Maja Holm vom Seminar Blaubeuren und Toni Beuthan vom Robert Bosch-Gymnasium in Langenau traten gemeinsam als Team „Ulmer“ beim diesjährigen GYPT (German Young Physicist´s Tournament) in Dachau an und landeten mit gerade einem Punkt Rückstand auf dem zweiten Platz. Sie sind damit nicht nur Deutsche Vize-Physik-Meister – alle drei dürfen nun auch auf eine Teilnahme an der internationalen Physikmeisterschaft (IYPT/ International Young Physicist´s Tournament) im Sommer in Thailand hoffen. Dabei ist es keineswegs selbstverständlich, dass es sich bei den Nationalteam-Anwärtern auch um die Gewinner des GYPT handelt – vielmehr werden hierfür auch besonders gute Teilnehmer der Mannschaften ausgewählt, die den Einzug ins Finale verpasst haben. Umso beachtlicher, dass es alle drei Schüler der „Ulmer“ in die Auswahl geschafft haben. Sie sind damit das einzige Team aus dem gesamten Bundesgebiet, welches im März komplett ins Trainingslager geht. Danach entscheidet sich, welche der zehn Teilnehmer endgültig das Fünfköpfige Nationalteam bilden. „Bei einer Auswahl von fünf Mädchen und fünf Jungen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland in diesem Jahr mit einer gemischten Mannschaft zur Weltmeisterschaft fahren wird aber recht groß“ freut sich Tobias Beck, Gesamtleiter des SFZ Südwürttemberg.
Beim GYPT präsentierten die 36 Teilnehmer ihre Lösungsvorschläge zu drei von 17 vorgegebenen physikalischen Fragestellungen einer hochkarätigen Jury. Wie beim internationalen Physikturnier IYPT mussten sie gleichzeitig aber auch Schwachstellen in den Forschungsarbeiten der anderen Gruppen finden und offen in Englisch diskutieren. Für eine gute Platzierung notwendig waren beide Qualitäten: Fachwissen und Kommunikationsfähigkeit.
Auf den Wettkampf vorbereitet hatten sich die 17jährige Maja Holm, die 18jährige Sina Hartung und der erst 13jährige Toni Beuthan gemeinsam mit dem Team um Physik-Lehrer Rainer Reichle am SFZ-Standort Ulm. „Es hat mich selbst erstaunt, wie gut und konzentriert die drei auch in der Endphase, als ihnen die Zeit im Nacken saß, miteinander gearbeitet haben“, sagt er nach dem hervorragenden Abschneiden der Mannschaft.
Für die drei Schüler geht die Forschungsarbeit jetzt weiter. Um an der Physik-Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, müssen weitere physikalische Fragestellungen bearbeitet und das Debattieren in Englisch optimiert werden – schließlich müssen sie sich dann, sollten sie Teil der Nationalmannschaft werden, mit Schülern aus etwa 30 anderen Nationen messen.