Das Neu-Ulmer Stadtarchiv hatte anlässlich des 75. Jahrestages der Zerstörung Neu-Ulms durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg die umfangreiche Ausstellung „ENDE // ANFANG: Neu-Ulm 1945“ konzipiert, die Anfang März in der Neu-Ulmer Stadtbücherei eröffnet wurde, wegen Corona aber nicht mehr besucht werden kann.
Das Stadtarchiv-Team hat inzwischen eine Lösung gefunden, um die Ausstellung auch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen: Die Ausstellung ist ab sofort online auf der Website www.nu1945.neu-ulm.de zu sehen.
Der virtuelle Ausstellungsbesuch startet mit einem Zeitstrahl der Kriegsjahre 1939 bis 1945, auf dem die Angriffe auf die Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm angegeben sind. Von hier aus kann sich der Besucher der Seite chronologisch zu zahlreichen Hintergrundinfos und Bildergalerien weiterklicken – von der Materialbeschaffung zu Kriegsbeginn, über die verheerenden Angriffe während des Krieges, die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau bis hin zu den Spuren, die bis heute in der Stadt zu finden sind.
Auch für das Rahmenprogramm zur Ausstellung, das nur teilweise stattfinden konnte, hat sich das Stadtarchiv bereits Lösungen überlegt. So soll das Erzählcafé mit dem Zeitzeugen Eugen Weimar noch zum Nachlesen auf der Website eingearbeitet werden. Auf sehr große Resonanz stieß zudem die Stadtführung „Seltsam verschachtelt – Kriegszerstörung heute noch ablesbar“, deren Folgetermine nicht mehr durchgeführt werden konnten. Bei der Führung zeigten Larissa Ramscheid und Peter Liptau vom Stadtarchiv in der Neu-Ulmer Innenstadt Zeugnisse aus der Zeit. Das Stadtarchiv-Team hofft, die Führung zu einem späteren Zeitpunkt erneut anbieten zu können. Und auch der Teil der Ausstellung, der sich außen an der Fassade der Stadtbücherei befindet, wird noch länger dort zu sehen sein.