Alltag und Freizeit ohne elektrische Energie, Gas und Öl: Interview mit Anneliese Schiebel

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Anneliese Schiebel, Jahrgang 1936, ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Sie erinnert sich noch ans Wäschewaschen in ihrer Kindheit: „Da wurde der große Waschkessel aus der Scheune in den Hof gezogen. Das Wasser haben wir mit einer Schwengelpumpe aus dem Boden geholt und damit den Kessel gefüllt. In das Wasser haben wir Waschpulver hineingerührt, die Wäsche dazugegeben und dann ein Feuer unter dem Kessel entfacht, bis das Wasser kochte. Da ist man natürlich dabeigeblieben, hat dann die Wäsche mit so einem großen Holzlöffel herausgeholt und in Wannen mit kaltem Wasser gelegt.“ Für den Hausgebrauch wurde das Wasser in Eimern in die Küche getragen. „Das haben wir zum Kochen verwendet und auch unsere Waschschüsseln damit gefüllt, an denen wir uns morgens das Gesicht gewaschen und die Zähne geputzt haben.“

Anneliese Schiebel /Foto: alg

Gebadet wurde in einer großen Zinkwanne, die in die Küche gestellt wurde. „Das Wasser haben wir auf dem Holzherd heiß gemacht“, erinnert sich Anneliese Schiebel. Besonders sparsam sei der allerdings eher nicht gewesen, schließlich musste auch im Sommer täglich eine Menge Holz verbrannt werden, um das Essen zu kochen. Immerhin brauchte die Familie im Sommer weniger Badewasser: „Mit den Kindern bin ich oft ins Donaubad gegangen, da konnten sie auch duschen und haben immer so eine Freude gehabt am Donaubad!“ (Anmerkung: Das Donaubad war damals ein schlichtes Freibad, der Eintritt ein paar Pfennige).

Fürs Heizen im Winter war neben dem Küchenherd vor allem der große Kachelofen im Wohnzimmer zuständig. „Wir haben alle Türen offen gelassen, damit die Wärme durch die ganze Wohnung und auch nach oben ziehen konnte.“ Die Zimmer über dem Stall seien ohnehin nie kalt gewesen, erklärt Frau Schiebel: „Wenn du 20 Kühe im Stall hast, ist es da schon gut warm, und das spürt man obendrüber genauso wie in einer Etagenwohnung, wenn der Mieter drunter gut geheizt hat.“