Pokémon wird 20 Jahre alt – und das feiert Nintendo mit einem der Pokémonreichsten Jahre überhaupt. Daher gehen wir etwas auf die Geschichte von Pokémon ein und schauen, was Nintendo für dieses Jahr alles so in Sachen Pokémon geplant hat.
Wer erinnert sich noch an die Zeiten, in denen man in der Pause munter Pokémonkarten getauscht hat und mit ihnen gegen andere angetreten ist? Wie man nach und nach alle Karten gesammelt hat oder sich mit seinen Pokémon am Gameboy nach ganz oben kämpfte, um der Allerbeste zu sein, wie keiner vor einem war? Oder wie man ganz brav die Hausaufgaben gemacht hat, damit Mama auch ja erlaubt, anschließend die neue Anime-Folge im Fernsehen zu schauen? Oder sogar in den neuen Pokémon-Kinofilm zu dürfen?
Man merkt schnell, dass Pokémon ein sehr breit gefächertes Franchise ist. Was bei uns in Europa erst 1999 auf den Markt kam, war in Japan bereits ab 1996 erhältlich und wurde dort – entgegen aller Erwartungen – bereits einer der größten Erfolge Nintendos: Pokémon Rot und Grün, später wurde dann noch eine optimierte Version Blau in den Handel gebracht. Außerhalb Japans gab es nur Pokémon Rot und Blau. Der Erfolg dieser Spielereihe war so groß, dass sie seitdem immer weiter geführt wurde, so dass es heute für jeden Hand-Held (Kleine Konsolen zum Mitnehmen, welche kein zusätzliches Gerät wie einen Fernseher brauchen, z.B. Gameboy, DS, usw.) von Nintendo Pokémonspiele gibt.
Die Spiele der Hauptreihe sind alle ähnlich aufgebaut: Man verlässt als zehnjähriger Junge das Elternhaus und zieht mit einem Pokémon, welches man von dem netten Professor aus dem Nachbarhaus bekommen hat, dem so genannten „Starter“ oder „Starter Pokémon“, hinaus in die weite Welt. Dort fängt man sich weitere Pokémon, um sein Team, welches aus bis zu sechs Pokémon bestehen kann, auszubauen. Das Team wird trainiert, indem man gegen andere Trainer oder gegen wilde Pokémon kämpft. So zieht der Protagonist nach und nach durch das Land, in Gegenden, in denen es stärkere Gegner gibt, um alle Orden der acht Arenen zu sammeln.
Eine Arena ist in Pokémon eine Einrichtung, in der ein besonders starker Trainer, auch Arenaleiter genannt, darauf wartet, herausgefordert zu werden. Besiegt man den Arenaleiter, der meist erst durch eine Art Labyrinth erreicht werden muss, erhält man einen Orden – dieser weist einen als stärkeren Trainer aus und gewährt häufig Zutritt zu anderen Einrichtungen o.ä., wie z.B. Höhlen oder Zugstrecken.
Um in der Story weiter zu kommen, ist es also notwendig, alle Arenaleiter der Reihe nach zu besiegen. Nebenher muss man sich noch mit einer kriminellen Organisation rumschlagen, welche ja nach Edition unterschiedliche finstere Pläne verwirklichen möchte, und dieser einen Strich durch die Rechnung machen. Hat man alle acht Arenaleiter der Region besiegt, bekommt man Zugang zur Siegesstraße und der Pokémon Liga – die letzte große Herausforderung auf dem Weg, der Allerbeste zu werden, wie keiner vor einem war. Schon vorher hat der Spieler die Möglichkeit, das legendäre Pokémon zu fangen, das auch auf dem Cover der Spiels abgebildet ist.
Die Pokémon Liga besteht aus den Top 4 und dem Champ – also fünf Trainern, die allesamt stärker sind als die Arenaleiter. Besiegt man diese, ist man der „Allerbeste“ – zumindest in seinem eigenen Spiel. Aber es gibt noch viele andere Spieler von Pokémonspielen, über die man bei den neueren Spielen über das Internet oder die drahtlose DS-Verbindung – bei älteren Spielen ist das Internet noch keine Option und bei den ersten Gameboy-Spielen ist sogar ein Kabel nötig – antreten oder mit ihnen Pokémon tauschen kann, sofern beide Spieler ein Spiel aus derselben Generation haben, wie z.B. X/Y/Omega Rubin/Alpha Saphir (6. Gen., für den Nintendo 3DS) oder Diamant/Perl/Platin/HeartGold/SoulSilver (4. Gen., für den Nintendo DS) und über eine eigene Konsole verfügen.
Neben der Hauptreihe gibt es noch Ableger, welche von der Story her wenig miteinander zu tun haben. Zum zwanzigjährigen Jubiläum von Pokémon gibt es einige solcher Ableger, z.B. Pokémon GO, welches für das Smartphone erscheinen soll, mit dem man in der echten Welt auf Pokémonsuche gehen kann, oder aber auch Pokémon Tekken, ein reines Kampfspiel für die Wii U, welches daher auch erst ab 12 freigegeben ist. In Pokémon Super Mystery Dungeon für den 3DS schlüpft man selber in die Rolle eines Pokémon und erlebt mit anderen Pokémon zusammen ein großes Abenteuer. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, werden am 23. November weitere Spiele der Hauptreihe für den 3DS veröffentlicht: Pokémon Sonne und Pokémon Mond. Um diese beiden Spiele macht der Hersteller, wie auch sonst schon immer bei Pokémon-Spielen, ein großes werbewirksames Geheimnis und gibt darum nur nach und nach einzelne Details bekannt. Die ersten Trailer zeigen einen bisher namenlosen Vogel, ein Pokémon, dass einem Hund ähnelt, die beiden legendären Pokémon von den Covern und die drei Starter Pokémon.
Pokemon-Besuch im Legoland
Die dritte Pokémon Kids Tour hat Ende Mai in Berlin begonnen. Am Wochenende 23./24. Juli gastiert der silberfarbene Pokémon Airstreamer von Nintendo im Legoland Günzburg und bietet den Besuchern der „Langen Nacht im Legoland“ das ganze Wochenende über ein buntes Programm aus Mitmachaktionen, Spielen und Verlosungen, insbesondere zum neuen Spiel „Pokémon Super Mystery Dungeon“ für 3DS-Konsolen. Außerdem können die Tourgäste sich in einem eigenen Pokémon-Tekken-Zelt an Wii-U-Spielstationen in das turbulente Kampfspiel stürzen oder das Spielfigurenland in Pokémon Rumble World erkunden. Die Nintendo 3DS-Titel Polkémon Omega Rubin und Alpha Saphir können ausprobiert werden. Auch die Freunde der Pokémon-Sammelkarten von Amigo und Panini-Rätsel kommen auf ihre Kosten. Nickelodeon präsentiert die neuesten Folgen der Pokémon-Zeichentrickserie, und der Spielwarenhersteller Tomy ist mit seinen Plüsch-Pokémon vor Ort. Wer will, kann sich mit dem Pikachu Walking Act fotografieren lassen.
Text: Michael Grote; Bild: Nintendo